EliFlo Info: Adventspaziergang 2015

Start in den neuen Entwicklungsraum „4/+5“

Die Pfarren St. Elisabeth, St. Florian, St. Karl, Thekla und Wieden gemeinsam auf “Adventspaziergang”

Pfarrer Gump: Mit einer „der Seele gut-tuenden Veranstaltung“ starten wir in die neue Phase der Zusammenarbeit

Es war ein schöner Zug von Menschen, als sich am 1. Adventsonntag, 29. 11.  2015 eine beachtliche Gruppe von Menschen aus den Pfarren St. Elisabeth, St.  Florian, St. Karl, Thekla und Wieden (Dekanat 4/5) auf den Weg machte,  um alle 5 Pfarren des an eben diesem Tag von Bischof eingerichteten  „Entwicklungsraum“ spirituell abzugehen. „Schön, dass der gemeinsame Einstiegspunkt so gut gelungen ist“, berichtet Pfarrer Gerald Gump, der die Leitung der Pfarren St. Elisabeth & St. Florian inne hat, erfreut. „Als erster gemeinsamer Punkt war keine Arbeitssitzung, kein tiefsinniges Beratschlagen oder Planen – nein: Wir haben uns auf den Weg gemacht, um mit adventlichen Impulsen, die der Seele gut tun, in die neue Phase unserer Zusammenarbeit einzusteigen“.

 

Alle 5 Pfarrkirchen des Entwicklungsraumes wurden besucht, gemeinsam gesungen, adventlichen Impulsen nachgegangen – und vor allem viel unterwegs ins Gespräch gekommen. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Punsch samt Knabbereien vor der Pfarre St. Florian.

 

„Wir haben ambitionierte Pläne“, erzählt Gump. „Im Jänner kommen alle Pfarrgemeinderäte unseres Entwicklungsraumes zu einer Intensiv-Klausur zusammen – angedacht ist, dass wir mit 1. 1. 2017 als ‚Pfarre-neu‘ starten! 2 Jahre wurden intensiv an Zukunftsprojekten gearbeitet und ein Kennenlernen möglich gemacht – ich freue mich, dass hier unsere Pfarrgemeinderäte in die nächste Phase der Zusammenarbeit einsteigen wollen. Und dass dies mit dem Start ins neue Kirchenjahr zusammenfällt und ein im wahrsten Sinne des Wortes ‚auf den Weg‘ machen ist: sprechender könnten wir es nicht angehen…!“

 

Hier einige Eindrücke:

Gallery zum Adventspaziergang 2015

Fotos: Helmuth Merbaul

 

Hintergrund-Infos:

aus dem EliFlo-live vom 15. 11. 2015: Unsere neue Situation seit Herbst der „allgemeine Hintergrund“

In unserer „Kirche von Wien“ ist extrem viel in Veränderung – wir spüren dies ja auch im Vergleich mit der Situation unserer Pfarren z. B. vor 50 Jahren. Das bisherige „System“ einfach unüberlegt weiter zu führen, wäre ein geistloses zu Tode Administrieren – Gott aber will, dass wir heutige Kirche sind. Aus diesem Hintergrund hat unser Bischof von Wien den Reform-Prozess der Diözesanerneuerung (vormals: „APG 2010“; jetzt:) „APG 2,1“ eingeleitet (viele Infos dazu unter www.apg21.at). Dieser hat 3 Grundlinien:

*) „Mission first“: Primär ist der uns von Christus gegebene Sendungsauftrag als Kirche; wir dürfen als Kirche nicht allein für uns da sein, sondern sind gesendet „für die Welt“. Es darf daher nie primär um Systemerhaltung, geistloses Weiterschreiben des Gewohnten oder Denkmalpflege (in jeglichem Sinn) gehen, sondern all unser Tun muss sich immer wieder neu am Auftrag Jesu für uns heute orientieren und sich von der Zielrichtung in die Welt auswirken.

2) „Jüngerschaftsschulung“: Dafür müssen wir alle immer wieder neu „in die Schule Jesu“ gehen, uns immer wieder neu von IHM rufen und menschlich, spirituell und für unseren konkreten Dienst bilden lassen. Dieser Aspekt nimmt die vom II. Vatikanischen Konzil wieder entdeckte Würde der Getauften & Gefirmten durch unsere „Taufweihe“ sehr erst; Erneuerung unserer Kirche geschieht, wenn wir Agierenden uns neu von ihm rufen & erneuern & senden lassen!

Zur Kirchenreform braucht’s uns!

3) „Strukturreform“: Aus den beiden, erwähnten Hintergründen gilt es, unsere Strukturen auf die heutigen Erfordernisse einzustellen (nicht einfach „Fortschreibung“ des Gewohnten).

Letztstand: Es sollen (die meisten davon bis 2022) größere „Pfarren neu“ unter kooperative Leitung von mehreren Haupt- & Ehrenamtlichen geben. Ganz wichtig: Bisherige Pfarren bleiben als „Gemeinde“ (samt Gottesdienst, gewählter Gemeindevertretung, eigenen Geldern, Gruppen…) bestehen, Gemeinden sollen sogar vermehrt werden – doch wird dies in intensiver Kooperation mit den anderen (samt aller anderen, kirchlichen Einrichtungen in diesem Gebiet) unter dem gemeinsamen Dach einer Pfarre sein.

 

Mit dem neuen Kirchenjahr (Start = 1. Advent, 29. 11. 2015) sind alle Pfarren unserer Diözese in „Entwicklungsräume“ eingeteilt (die Zuteilung erfolgte auf Vorschlag/ Vorarbeit der Pfarrgemeinderäte). Diese „Räume“ sind die Orientierungspunkte zukünftiger Zusammenarbeit und gemeinsamen Wirkens nach außen. Die Pfarren eines Entwicklungsraumes sollen auf die nächste Zeit hin ihre Zusammenarbeit intensivieren – Ziel des Bischofs ist, in den nächsten Jahren diese Entwicklungsräume zu „Pfarren-neu“ umzubauen. Eine „Pfarre-neu“ heißt, dass die bisherigen Pfarren eigenständige „Gemeinden“ bleiben (mit Gottesdienst am Ort, eigener, gewählter Vertretung, pastorale Vorgänge vor Ort etc.), diese aber unter dem gemeinsamen „Dach“ der „Pfarre-neu“ stehen. Der (gemeinsame) Pfarrer und die anderen hauptamtlichen Seelsorger/innen stehen all den Gemeinden zur Verfügung (wenn auch mit sinnvoller Bezugs-Zuordnung; nicht jeder kann „für alle“ da sein) – ihr Auftrag ist, das Ihre zu tun, um das Leben der Gemeinden zu fördern.

Unser Entwicklungsraum „4/+5“ besteht (auf Wunsch der PGRs) aus den Pfarren St. Elisabeth, St. Florian, St. Thekla, St. Karl Borromäus („Karlskirche“) und Wieden („Paulanerkirche“). Zum Letztstand der Entwicklungen: siehe unten „Unser Entwicklungsraum“!

 

 

konkret zu uns:

Mit Herbst wurde für unsere beiden (eigenständigen) Pfarren ein gemeinsamer Pfarrer eingesetzt: Pfarrer Gerald. Dazu gab’s einige zusätzliche Dienstzuteilungen (siehe oben). Die Anfrage an Pfarrer Gerald durch unseren Bischof lautete damals: Diese beiden Pfarren „im Hinblick auf eine Pfarre neu“. Dazu laufen gerade Überlegungen (siehe unten). Das heißt: Dzt. ist Pfr. Gerald gleichermaßen für beide Pfarren zuständig.

In St. Elisabeth blieb Kaplan Zdzislaw weiter da & am Werk – Gott sei Dank! In St. Florian gilt das gleiche für Pastoralassistentin Evi. Als Verstärkung ist nun für beide Pfarren Pastoralassistent Paul mit dabei.

In St. Florian kam die Gemeinschaft Emmanuel dazu: 3 Priester, die in Gemeinschaft leben und aus dem Geist ihrer Gemeinschaft heraus ihren Dienst vollziehen. Die Gem. Emm. ist eine bunte, an sich „Laien-Gemeinschaft“ mit Menschen unterschiedlichen Standes – jede/ lebt in ihren/seinen familiären & beruflichen Umfeld und versucht dort, das Evangelium umzusetzen. Ein Kennenlernen ist über unsere 3 Priester möglich, aber auch z. B. sehr einfach jeden 4. Sonntag / Monat um 11 Uhr bei der bewegten Emmanuel-Messe in der Karlskirche.

Einer dieses 3er-Teams – Alphons – ist offiziell von unserem Bischof eingesetzter Kaplan der Pfarre – allerdings ist intensiv besprochen und vertraglich vereinbart, dass er in dieser Funktion da und dort durch seine beiden Kollegen vertreten wird. De facto wirken also neben Alphons auch Martin (und teilweise Arek) da und dort in unserer Pfarre mit – eine große Chance. Da und dort finden auch Emmanuel-Gemeinschaftsveranstaltungen bei uns statt, da und dort wird es gemeinsame Initiativen (Pfarre und Gem.-Emm.) geben.

Als Pastoral-Team kommen wir (die hauptamtlichen Seelsorger/innen; teils auch mit den Pfarr-Sekretärinnen) regelmäßig zu Gebet, Austausch und Planung zusammen – wir versuchen (in gutem Mit- & Zueinander zu den Pfarrgemeinderäten) das Unsrige beizusteuern, dass sich das Leben der Pfarrgemeinden „im Sinne des Erfinders“ gut entwickelt, Gewohnt/Geliebtes zu fördern, Neues zu probieren, auf „Neue“ (Ehemalige) zuzugehen etc.

Zu den konkreten, „neuesten“ Schritten unseres Miteinanders in Richtung „Pfarre-neu“: Siehe hinten „Unser Entwicklungsraum…“

 

aus dem EliFlo-live vom 29. 11. 2015:

 

Hirtenbrief unseres Bischofs zur Errichtung der „Entwicklungsräume“

Nach langem Beratschlagen (unsere Wünsche als PGRs wurden hier vollständig umgesetzt) sind jetzt alle Pfarren in „Entwicklungsräume“ eingeteilt:

Klarheit über das größere Miteinander, um wieder zu unseren Kernaufgaben übergehen zu können.

Unser Bischof, Kardinal Christoph Schönborn,

skizziert in seinem Hirtenbrief die Entwicklungsräume als „Räume der Mission: Sie sollen den Gläubigen helfen, neue missionarische Initiativen zu setzen und gemeinsam zu entdecken, was Jüngerschaft und Nachfolge Jesu in unserer Zeit heißt. Daher steht in den Entwicklungsräumen unsere gemeinsame Sendung als Christinnen und Christen zum Dienst an den Menschen im Vordergrund…“.

Es gilt, neu unsere „Mission“ (unseren Auftrag als Kirche, unseres „Sendung“… – wir sind nicht für uns selbst da, sondern für andere…) in den Blick zu nehmen.

Dafür empfiehlt unser Bischof folgende Schritte:

1) Ausrichten: Richten wir unser ganzes Tun an der missionarischen Dimension der Kirche aus!

2) Bibelteilen: Teilt das Wort Gottes regelmäßig in euren Teams, Gruppen und Treffen und handelt gemeinschaftlich danach.

3) Glaubenskurs: Nehmt als Engagierte aus den Pfarren an einem Glaubenskurs im Entwicklungsraum teil.

4) Wachstum: Wagt gemeinsam Neues und setzt Schritte, um als Gemeinde in die Breite und in die Tiefe zu wachsen.

5) Kirchliche Orte: Versammelt euch einmal mit den anderen kirchlichen Orten im Entwicklungsraum.

6) Zusammenarbeit: Schafft durch Zusammenarbeit Freiraum für Neues.

7) Pfarre neu: Macht Schritte auf dem Weg zu Pfarre Neu. (Anm.: Bei uns ist geplant, mit 2017 als „Pfarre-neu“ zu beginnen!)

… mutige Ideen! Gehen wir’s an!

Zur Erinnerung: Unser „Entwicklungsraum 4/+5“ besteht aus den Pfarren St. Elisabeth, St. Florian, St. Karl, St. Thekla und Wieden (Paulaner).

Den Hirtenbrief und andere Materialien (z. B. auch sehr gute Videobotschaft des Bischofs) gibt es im Internet unter: www.apg21.at/hirtenbrief!

Der Hirtenbrief gedruckt ist in der Kirche erhältlich!

Am letzten Do gab’s auch ein Wien-heute-Interview dazu mit Pfr. Gerald & PGR-Stv.-Vors. Peter Tschulik – nachzusehen auf http://tvthek.orf.at Do, 26. 11. 17 Uhr: „Pfarren werden zusammen gelegt“