Viele Jahre hat er in St. Elisabeth treu gedient. Seiner Bestimmung nach als „Hängemodell“ vorgesehen, woran sich kaum jemand erinnern kann, später an ein Dreibein mit Draht gefesselt, als „Standmodell“ verwendet.
Der Weihwasserkessel hat Stürze überlebt, ist mehrfach undicht geworden, hat dadurch Überschwemmungen erzeugt und schließlich hat der Ablasshahn seinen Geist aufgegeben.
Sein Äußeres hatte unterschiedlich Schmutz und Patina angenommen, Grünspan hatte die Beschriftung unleserlich gemacht. So wurde der in die Jahre gekommene Weihwasserkessel bis auf weiteres in die Gegen-Sakristei verbannt. Überlegungen, einen neuen anzuschaffen, wurden angestellt.
Das tat nun in der Seele weh. Einen Versuch, Altes zu neuem Leben zu erwecken, war es Wert.
Der Weihwasserkessel wurde rundum gelöter, abgedichtet, ein neuer Ablasshahn montiert, die vielen unterschiedlichen Schmutzschichten der Außenhaut entfernt, das Kupfer kräftig geputzt und vom Grünspan befreit. So konnte er sich wieder sehen lassen.
Unter der Ewigen Licht-Ampel, neben dem Herz Jesu Altar, erstrahlt der Weihwasserkessel wieder in kupferlichem Glanz, bereit, für liturgische Dienste da zu sein und das Weihwasser an Gläubige abzugeben.
Elisabeth Cargnelli