Unsere Hanna: Sie war – obwohl körperlich eher klein – eine Große in unserer Kirche (österreichweit), wie auch Pfarrgemeinde: Am 9. 6. 2020 ist sie fast 85jährig verstorben; coronabedingt fand die Seelenmesse erst jetzt statt.
Viele waren trotz Corona-Einschränkungen gekommen – Würdigungen kamen für Hannas vielfältiges Tun in Kirche & Welt, Familie & Pfarre – im Aufbau der Pfadfinderinnen (mit österreichweiten Leitungsfunktionen), ihn ihrem Engagement für das Leben (insbes. auch in der Aktion Leben), im Wirken in St. Rochus, im Aufbau von Jungschar & Jugend in St. Elisabeth – dann im Wirken der Pfarrcaritas und im Pfarrgemeinderat, sowie in vielfältigen anderen Bereichen.
Unser Bischof, Kardinal Schönborn, der die Seelenmesse leitete, sprach in sehr persönlichen Worten über Hanna – der Gottesdienst fand einen würdigen Ausklang am Kirchenplatz, wo bis spät in den Abend hinein noch gefeiert wurde.
Fotos: Ute Schellner & Johann Zirbs
Fürbitten durch Pfarrgemeinde und Familie bei der Seelenmesse
1. In jedem ihrer Haushalte hatte Großmama eine Sammlung von Fotos ihrer Kinder und Enkelkinder – oft in mühsamer Kleinarbeit am Computer zusammengestellt. Sie war fast 60 Jahre mit Großpapa verheiratet, und sie haben alle Krisen gemeinsam überstanden. Großmama hat ihre Familie sehr liebgehabt – und wir unsere Großmama.
Herr, wir bitten dich für unsere Familien: Schenke ihnen Liebe, den Willen zur Versöhnung und Geduld füreinander.
2. Hanna hat sich über 50 Jahre lang in unserer Pfarrgemeinde engagiert – von Taufgesprächen und Eltern-Baby-Club über Dreikönigsaktion, Jungschar und Jugend bis zu Caritas, Öffentlichkeitsarbeit und Pfarrgemeinderat, um nur einiges zu nennen.
Herr, wir bitten dich für die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter in unseren Gemeinden: Lass sie nicht müde werden, immer wieder neu anzufangen und aufzubauen.
3. Großmama hatte große Ehrfurcht vor jedem Menschen, und sei oder noch so klein oder schwach. Unermüdlich, mit ihrer ganzen Kreativität hat sie sich für den Respekt vor jedem Menschenleben eingesetzt, besonders für jedes, das noch ganz am Anfang steht.
Herr, wir bitten Dich für alle Menschen in Gefahr, dass sie Fürsprecher, Helfer und Retter finden.
4. „Du weißt, im Notfall, kannst du mich jederzeit anrufen“, hat Hanna oft angeboten und das tat ich tatsächlich unzählige Male. Ob entnervt nach Sitzungen, erschöpft nach Prüfungen, am Boden zerstört oder überglücklich. Geduldig, empathisch und sehr ausdauernd hörte sie sich alles an und stand immer mit einem offenen Ohr und Rat zur Seite – fast rund um die Uhr.
Herr, gib uns die Bereitschaft, einander zuzuhören und Zeit zu schenken.
5. Großmama war bis ins hohe Alter bemüht, junge Menschen mit dem nötigen Rüstzeug zu versehen, um in der Welt zu bestehen, ein gutes Leben führen und eine Freundschaft mit Gott eingehen zu können. Das ging weit über unsere Familie hinaus. Beim Taizé-Treffen 1997 in Wien hat sie es faktisch alleine bewerkstelligt, 400 Jugendliche 3 Tage lang rund um die Uhr zu versorgen.
Herr, lass uns das Unglaubliche wagen, um an deinem Reich mitzubauen.
6. Bei einer der vielen Jugendleiterklausuren auf der Blaimhütte hat Hanna uns vor Hornissen im Schlafzimmer gerettet. Sie hat sie einfach mit der Hand gefangen und aus dem Fenster in die Freiheit entlassen.
Herr, gib uns den Mut, uns herausfordernden Situationen zu stellen und anderen, die in Not sind, beizustehen.
7. Großmama war eine kleine große Frau, ein besonderer Schatz für ihren Mann, eine umsichtige Mutter und Großmutter, treue Freundin, weise Impulsgeberin, verantwortungsvolle Bürgerin, engagierte Christin, Stütze für St. Elisabeth und zahlreiche Menschen hier.
Herr, wir bitten dich für Großmama und alle unsere Verstorbenen: Vergilt ihnen all das Gute, dass sie getan haben, nimm sie auf in deine Herrlichkeit und schenke uns die Gewissheit eines Wiedersehens.