Die Liturgie des Tages begann mit einer heftig besuchtem Kreuzwegandacht um 14:30 Uhr (es kamen etwa doppelt so viele Mitfeiernde, wie Texte vorhanden waren) – genau um 15 Uhr zur Sterbestunde hielten wir bei der 12. Station inne… – „… es ist vollbracht“!
Um 19 Uhr: Feier vom Leiden und Sterben Jesu
Es war die Fortsetzung des Gottesdienstes (eine durchgängige Feier vom Grün-Do bis in die Osternacht) – daher der Beginn ohne Einzug in der Prostratio („Hinwerfen“), die (wie schon 2021) individuell begonnen wurde – Christus, der mit uns lebt, fühlt und uns vor Gott trägt, klang in der Lesung an (Hebr 4,14-16; 5,7-9); mit Gebet wurde die Eröffnung abgeschlossen.
Im Wortgottesdienst nach dem Gottesknechtlied (Jes 52,13-53,12) die Johannespassion – mit Zwischengesängen ergänzt. In der Predigt wies Pfarrer Gerald auf die aktuellen Bezüge des Geschehens hin – wo ER heute in unserer Welt und ganz konkret bei uns mitfühlt und mitleidet.
Dann wurde das große Kreuz herein gebracht und in 3 Stationen vorgetragen, sowie enthüllt.
Alle waren eingeladen, den eigenen Kreuz-Situationen intensiv nachzufühlen: Musikalisch von einem bewegenden Cello-Solo (Paula Gokl – sonst vom Ministrieren her vertraut) begleitet. Viele schrieben Konkretes auf Zettel, die dann bei der Kreuzverehrung in jene Mülltonne „ent-Sorgt“ wurden, die uns schon die ganze Fastenzeit über begleitet hat; andere verehrten mit Kniebeuge, Gebetsstille, Blumen oder Sonstigem.
Vom individuellen Hintragen vor Gott wurde der Blick geweitet – auf unsere Welt: In aktualisierten, großen Fürbitten (mit Bildern dessen und derer, wofür wir beten) wurde Welt und Leid vor Gott getragen, das dann ins Vater unser einmündete. Abschließend „wurde der Herr hinaus begleitet“: Während die Evangeliumsstelle der Grablegung verkündet wurde, zogen alle zum Grab (Seitenaltar), um dort betend den Abend abzuschließen, der Altar wurde enthüllt („… sie rissen ihm die Kleider vom Leib), Kerzen gelöscht – Trostlosigkeit und Tod…
Fotos: Ute Schellner