Karfreitag in St. Elisabeth

Die Liturgie des Tages begann mit einer stark besuchten Kreuzwegandacht um 14:30 Uhr (es kamen etwa doppelt so viele Mitfeiernde, wie Texte vorhanden waren) – um 15 Uhr zur Sterbestunde hielten wir bei der 12. Station inne… – „… es ist vollbracht“!

Um 19 Uhr: Feier vom Leiden und Sterben Jesu

Es war die Fortsetzung des Gottesdienstes (eine durchgängige Feier vom Grün-Do bis in die Osternacht) – daher der Beginn ohne Einzug in der Prostratio („Hinwerfen“), die individuell begonnen wurde – Christus, der mit uns lebt, fühlt und uns vor Gott trägt, klang in der Lesung an (Hebr 4,14-16; 5,7-9); mit Gebet wurde die Eröffnung abgeschlossen.

Im Wortgottesdienst nach dem Gottesknechtlied (Jes 52,13-53,12) die Johannespassion – mit Zwischengesängen ergänzt. In der Predigt wies Pfarrer Gerald auf die Wichtigkeit hin, Leid und Tod nicht aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein zu vertreiben – es würde unmenschlich werden. „Der Karfreitag hält uns die Bruchstückhaftigkeit und Vergänglichkeit des Lebens vor Augen – es ist einfach „gesund“ dies nicht zu vergessen. Und wir haben ja eine größere Wirklichkeit, die verbürgt, dass der Tod deshalb aber nicht das letzte Wort hat!“

Dann wurde das große Kreuz herein gebracht und in 3 Stationen vorgetragen, sowie enthüllt.

Alle waren eingeladen, den eigenen Kreuz-Situationen intensiv nachzufühlen – musikalisch von einem bewegenden Cello-Solo begleitet. Währenddessen waren alle eingeladen, nochmals die eigenen „Scherben des Lebens“ (seit Aschermittwoch wurden Scherben vergeben – zum Nachdenken) zu betrachten und dann bei der Kreuzverehrung zum Kreuz zu legen; andere verehrten mit Kniebeuge, Gebetsstille, Blumen oder Sonstigem.

Vom individuellen Hintragen vor Gott wurde der Blick geweitet – auf unsere Welt: In aktualisierten, großen Fürbitten (mit Bildern dessen und derer, wofür wir beten) wurde Welt und Leid vor Gott getragen, das dann ins Vater unser einmündete. Abschließend „wurde der Herr hinaus begleitet“: Während die Evangeliumsstelle der Grablegung verkündet wurde, zogen die Assistierenden zum Grab (Kapelle), um dort betend den Abend sehr offen abzuschließen… – Trostlosigkeit und Tod…

Fotos: Ute Schellner