Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich über 100 Mitglieder unserer Gemeinde und auch einige Gäste beim Theater Akzent.
Pünktlich um 9:30 Uhr erklang der Ruf: Hosianna dem Sohne Davids!
Nach der Segnung der mitgebrachten Palmbuschen, dem Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem und einer kleinen Predigt durch Pfarrvikar Albert zog die ganze Schar singen in Richtung Kirche.
Nach der Prozession „zweigten“ die Familien mit den Kindern in den Pfarrsaal ab, wo 35 Kinder (und zusätzlich Eltern) die Leidensgeschichte Jesu mit Singen und im Legen des Bodenbildes „handgreiflich“ erlebten. Sie feierten den Einzug mit bunten Tüchern, aßen gemeinsam Brot, beteten am Ölberg für Menschen die auch in Ängsten leben, legten einen steinigen Weg bis zum Berg Golgota, wo die Jesuskerze bei Jesu Tod ausgeblasen wurde. Das Grab schmückten die Kinder mit Blumen, als Vorfreude auf Ostern. Mit dem Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar“ spüren alle jedes Mal, dass Gott uns nie verlässt.
Währenddessen war der „Rest“ der Gemeinde in die Kirche eingezogen und hat dabei auch unser „Tor der Hoffnung“ durchschritten, welches sich an diesem Tag wieder hoch und weit präsentierte und im Vorraum der Kirche stand. Drinnen schlug die „Stimmung“ schlagartig um; der warme Sonnenschein war der winterlichen Restkälte im Kirchenraum gewichen, die freudigen Hosianna-Rufe waren verstummt und die Erinnerung daran wurde mit dem scharfen Ruf „Kreuzige ihn“ erschlagen, der beim Lesen der Passion – wie jedes Jahr mit verteilten Rollen – von der ganzen Gemeinde gerufen wurde. In diesem Moment lief es mir persönlich nicht nur wegen der vorgenannten niedrigen Temperatur kalt den Rücken hinunter.
In der Predigt hat Pfarrvikar Albert, ausgehend von diesem starken Kontrast, das vermeintliche Scheitern Jesu am Kreuz beleuchtet: Gescheitert sind nicht Christus und seine Botschaft, sondern nur eine Haltung, die Gott lieber im Himmel lässt und daher auch mit diesem grausamen Tod nichts anfangen kann. Doch Gott ist nicht fern, sondern er ist präsent in dieser unserer Welt, seiner Schöpfung.
Die feierliche Eucharistiefeier, die wie alle Teile dieses Palmsonntagsgottesdienstes von einer kleinen Schola unter Daniel Mair und Lisi Halbmayr als Kantorin musikalisch zum Strahlen gebracht wurde, brachte nach dem „Dunkel“ der Passion wieder „Licht“ ins Feiern. Und am Ende waren alle froh, wieder in die warmen Sonnenstrahlen zu kommen…
Text: Albert Reiner + Christoph Bauer + Regina Tischberger
Fotos: Ute Schellner































