Gründonnerstag in St. Elisabeth: Liebevoller Auftakt des Triduums

Am ersten Tag der drei Heiligen Tage stand zum vorletzten Mal unser Tor der Hoffnung prominent im Hauptschiff vor der Vierung.

Ganz am Anfang der Feier stand ein sehr erfreulicher Moment: Maximilian bekannte vor der ganzen Gemeinde seinen Glauben und trat damit wieder in die römisch-katholische Kirche ein. Ein froher Moment, der bei dieser Feier des letzten Abendmahls auch mit dem zum ersten Mal nach dem Beginn der vorösterlichen Bußzeit wieder erklingenden Gloria fortdauerte, begleitet von Orgel und Glocken, welche damit aber auch bis zum österlichen Gloria in der Osternacht verstummten.

Im Anschluss an die Lesungen führte Pfarrvikar in der Predigt aus, dass Jesus wusste, was auf ihn wartete – aber er lässt das Leiden nicht einfach über sich hereinbrechen, sondern gestaltet den letzten Abend bewusst und in Liebe, in Hingabe bis zum Äußersten, in der Erniedrigung zur Fußwaschung, in der Gabe von Brot und Wein. Kann solche Liebe beschränkt bleiben auf den kleinen Raum des Abendmahlssaals, auf die kurze Zeit des gemeinsamen Mahls? Echte Liebe drängt darauf, sich zu verbreiten. Am Gründonnerstag geschieht dies in die Zukunft hinein: „So müsst auch ihr einander die Füße waschen“, und über Brot und Wein: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“. 

Die an die Predigt anschließende Handwaschung war die zeichenhafte Umsetzung des ersten Auftrags, bei der allen Mitfeiernden die Hände gewaschen und gesalbt wurden. Diese Liebeshandlung, die wie jedes Jahr ein Zentrum der Gründonnerstagsfeier darstellt, wurde mit der Lesung der Fürbitten abgeschlossen.

Um in dieser Feier den Gabengang nochmals bewusst in den Mittelpunkt zu stellen, war dann die Gemeinde aufgerufen, ihre Spenden für unser heuriges „Gründonnerstag-Sammlungsprojekt“, Mama’s Cafe der Elisabeth Stiftung (Infos HIER), selbst durch das Tor der Hoffnung zu den Sammelkörben vor dem Altar zu bringen.

Anschließend wurde der Altar bereitet und die eucharistischen Gaben gebracht – die Eucharistiefeier, die an diesem Tag ein weiters Zentrum und die Erfüllung des zweiten Auftrags („Tut dies zu meinem Gedächtnis“) darstellt, begann. Die Feierlichkeit wurde durch die an diesem Tag vorgesehenen Eigentexte im Hochgebet und die zahlreichen Akklamationen nochmals hervorgehoben.

Nach Kommunion und Schlussgebet war wie jeden Gründonnerstag nicht Schluss – um die wichtige Einheit der der drei Feiern im Triduum zu verdeutlichen, fehlt der „geordnete Auszug“; nach der Entblößung des Altars (aller Blumen-Schmuck, Kerzen, Altartuch, etc. werden weggetragen) hielt die Gemeinde eine Agape im Seitenschiff des Kirchenraums (hier ein besonderer Dank an Sepideh und Ali – die übrigens in der Osternacht bzw. im Herbst getauft werden – für die Vor- und Nachbereitung). Nach ca. 20 Minuten versammelten sich die noch Verbliebenen zum „Ubi Caritas“ vor dem „Tor der Hoffnung“, um es beim Gang zum Ölberg (Kapelle) nochmal zu durchschreiten.

Die anschließende Ölbergandacht, gestaltet von Sr. Gudrun, bildete mit seinem Thema „Bleiben, auch wenn es schwierig wird“, einen guten und stimmigen Abschluss des Tages – am Karfreitag folgt die Fortsetzung der Feier…   

Text: Albert Reiner + Christoph Bauer

Fotos: Ute Schellner