„Lass dich berühren!“ – Das war die Botschaft auf der Tafel, die gleich zu Beginn der Feier vom Letzten Abendmahl ihren Platz auf unserer Leiter gefunden hat, die uns seit Aschermittwoch begleitet. Sich berühren zu lassen: das war auch der rote Faden, der sich durch die ganze Feier zog.
Nachdem beim feierlichen Einzug zur Gründonnerstags-Liturgie auch die am Montag von unserem Bischof Christoph neu geweihten Heiligen Öle (Chrisam, Katechumenen- und Kranken-Öl) mitgetragen und am Altar platziert worden waren, und die Lesungen (das Evangelium von Diakon Georg) sowie im Besonderen die Predigt von Kaplan Albert dieses Thema behandelt und vertieft hatten, wurde das aktive Tun zur erlebbaren und fühlbaren Botschaft: die Handwaschung, die als zeitgemäße (und praktikablere) Form an Stelle der Fußwaschung zu einer intensiven und starken gegenseitigen „Hingabe“ führte, sowohl von Seiten der Waschenden als auch von den „sich berühren Lassenden“. Die sehr ruhige und, durch die vielen „Wasch-Stationen“ fast intime Begegnung und Handlung war für viele der persönliche Höhepunkt der Feier.
Eucharistie und Kommunion hingegen erhielten durch ein einziges großes Brot einen besonderen Akzent. Vor allem aber konnten wir nach gut drei Jahren erstmals wieder bei einer großen Gemeindemesse auch das Blut Christi (eben „unter beiderlei Gestalt“) empfangen.
Schließlich der Bruch zum Karfreitag hin; die sehr feierliche Eucharistie führte über in die „Dunkelheit“ einer „leeren Kirche“: das Allerheiligste wurde in die Kapelle übertragen, das Ewige Licht war erloschen, der Altar entblößt, das Kreuz verhüllt. Nach einer durch fleißige Hände (Dank an Vroni und Serge) vorbereiteten einfachen Agape hielten eine kleine Gruppe noch eine sehr stimmige Ölberg-Andacht.
So schön die Feier vom Letzten Abendmahl war: sie ist noch nicht das Ende…
Text: Kaplan Albert & Christoph Bauer
Fotos: Ute Schellner